Vom Blumenopfer zur Blumenkunst

Mit der Verbreitung des Buddhismus im 7. Jahrhundert wurde es in Japan Brauch, Buddha ein Blumenopfer darzubringen. Daraus entwickelte sich die Blumenkunst Ikebana, deren Geschichte anfangs teilweise im Dunkeln liegt. Erste Rückschlüsse erlaubt eine Schrift aus dem Jahr 1462, der zufolge Ikenobō Senkei im Tempel Rokkakudō und für Adlige Blumen aufstellte. Ihn ehrte der Shōgun Ashikaga Yoshimasa als Oberhaupt des japanischen Blumenweges (Kadō). Senkei gilt deshalb als der Begründer der Ikenobō-Schule.

             

Die so entstandene Blumenkunst Ikebana („lebende Blume“) wurde ein traditioneller, wichtiger Teil der Kultur Japans. Die überlieferten Gestaltungsregeln für Ikebana werden heute noch gepflegt; neue kommen hinzu, die unserem heutigen Zeit angepasst sind. Jahrelange Schulung ist notwenig, um ein Gefühl für Proportionen, Linien, Massen, Flächen und Farbkombinationen zu bekommen. Der Charakter der Pflanzen, die auf neue Weise zum Leben erweckt werden sollen, müssen erspürt und erfahren werden, um sie auf harmonische Weise, mal sparsam und zart, mal kraftvoll und kontrastreich - auf traditionelle oder auf moderne Weise - neu zusammenzufügen. Angedeutet werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Kennzeichnend für Ikebana ist Asymmetrie ebenso wie der Wechsel zwischen Fülle und Leere in der Komposition. Keine Linie, keine Fläche ist wie die andere. Die Gegensätze im Aufbau werden nach dem Prinzip von In und Yō (Jing und Jang) betont.

In Ruhe und Konzentration kann mit Ikebana ein schöner Raumschmuck erstellt werden. Dabei ist es möglich, sich zu besonderen Anlässen einem Thema zu widmen, ein Bild mit einer Blumenkomposition zu ergänzen oder ein Gedicht bzw. eine Geschichte zu interpretieren.

    

Aus der Ikenobō-Schule sind in Japan viele verschiedene Ikebana-Schulen mit eigenen Lehrmethoden hervorgegangen, die auch in der übrigen Welt vertreten sind.

 

 

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