Bilder von Detlev Oelfke und Ulf Ostländer
In der japanischen Kultur steht die Kirschblüte nicht nur für den Frühlingsanfang, sondern auch für Aufbruch und die Schönheit des Vergänglichen. Seit Jahrhunderten feiern die Menschen in Japan dieses besondere Naturereignis mit traditionellen Kirschblütenfesten. Beim sogenannten „Hanami“ – dem Betrachten der Blüten – kommen Familien und Freundeskreise zusammen, um unter blühenden Kirschbäumen zu picknicken und den Zauber der kurzen Blütezeit zu genießen.

Seit 1983 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Hiroshima. Diese enge Verbindung hat in Hannover das Interesse an japanischer Kultur nachhaltig gestärkt und neue Impulse für das Engagement in der Friedensarbeit gegeben.
Der Hiroshima-Gedenkhain wurde 1987 feierlich eröffnet – mit 50 japanischen Kirschbäumen als Symbol des Gedenkens. Bis 1989 wuchs der Hain auf insgesamt 110 Bäume an, die an die 110.000 Menschen erinnern, die am 6. August 1945 in Hiroshima ihr Leben verloren. Jeder Baum steht sinnbildlich für 1.000 der Opfer der Atomexplosion.

Zum 24. Mal luden das Kulturbüro gemeinsam mit den Hiroshima-Initiativen zum Kirschblütenfest ein. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen nahmen mehr als 4.000 Besucher*innen die Gelegenheit wahr, das umfangreiche Angebot japanischer Kultur zu erleben und – ganz im Sinne des Hanami – auf der Wiese zu picknicken. Auch die Kirschblüten waren noch nicht vollständig verblüht und rieselten wie weißer „Schnee“ auf die Erde – ein besonders romantischer Anblick. Einen echten Blickfang boten zudem die fantasievoll gekleideten Cosplayer.
Der Stand der Deutsch-Japanischen Gesellschaft wurde stark frequentiert: Mitglieder des Vereins boten durchgehend Origami und Kalligrafie zum Mitmachen an. Viele Besucher*innen informierten sich über die Arbeit der DJG – einige neue Mitglieder konnten sogar gewonnen werden.
Das abwechslungsreiche Kulturprogramm begeisterte mit einer Vielzahl an Darbietungen und Mitmachaktionen. Die japanische Teezeremonie „Nodate“ mit Hiroyo Nakamoto, Kulturbotschafterin der Stadt Hiroshima, sowie eindrucksvolle Kampfkunstvorführungen – darunter Taido, Iaido und Zenkarate – stießen auf großes Interesse. Auch Tanz- und Musikbeiträge, etwa von Schulkindern oder im Cosplay-Bereich, bereicherten den Nachmittag. Ergänzt wurde das Fest durch Angebote wie Shiatsu-Übungen, Kinderschminken, Go, kreative Stationen und Info-Stände.
