Kultur

Origami

Origami ist eine visuelle Repräsentation, die durch das Falten eines Materials, zumeist Papier, hervorgerufen wird. „Oru“ bedeutet falten und „kami“ Papier. Das Papier wurde dafür in der Hälfte oder als Drittel gefaltet, manchmal noch kleiner. Seit wann „Origami“ als alleiniger Begriff für das Papierfalten steht, ist nicht klar. Es wird vermutet, dass das Wort im Kindergarten eingesetzt wurde, weil die geschriebenen Zeichen für das Wort für kleine Kinder leichter zu schreiben sind. Eine dazu passende Vermutung ist, dass „Origami“ die direkte Übersetzung des deutschen Wortes „Papierfalten“ ist, das um 1880 mit der Kindergarten-Bewegung nach Japan kam. Sehr große Freude bereitet den Besuchern unserer Veranstaltungen die Kunst des Papierfaltens.

Esskultur

Japaner essen mit Stäbchen (ohashi). Das Essen wird entgegen westlicher Gewohnheiten nicht auf einem einzelnen Teller, sondern in kleinen Schälchen serviert. Japaner sind Feinschmecker. Natürlichkeit und Frische sind unabdingbare Voraussetzungen ihrer Küche. Die Zutaten werden so frisch wie möglich verwendet und sollten auch nach dem Garen ihre ursprüngliche Form und Farbe aufweisen. Ziel ist es, die Elemente eines Nahrungsmittels zu erhalten und hervorzuheben. Dies wird mit kurzen Koch- bzw. Garzeiten erreicht. Das Essen ist weit mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es ist ein Zusammenspiel von in Balance gehaltener optischer und geschmacklicher Ästhetik und traditioneller Zeremonie. Damit wird Essen sowohl eine Angelegenheit der Augen wie auch des Gaumens. Ursprünglich war die japanische Küche eine Fisch- und Gemüseküche, weil aus religiösen Gründen keine Viehzucht betrieben wurde. Fleisch kam erst vor rund 100 Jahren hinzu. Die japanische Küche ist sehr variantenreich. Die Speisen werden gekocht, gegrillt, gebraten, gedämpft oder roh gegessen. Auch in Japan dominiert der Reis. Allerdings wird er weder scharf gewürzt noch mit anderen Zutaten zu einem Reisgericht vermischt, sondern in seinem Eigengeschmack erhalten. Gemüse wird zumeist blanchiert. Es wird sehr wenig Fett verwendet, weil mit dem Fett gearbeitet wird, das in den Nahrungsmitteln vorhanden ist. Das macht die japanische Küche besonders gesund. Zuhause kommen oftmals Eintopfgerichte mit Fleisch und Gemüse auf den Tisch, die in Bouillon und Sojasauce gedämpft werden. Die Sojabohne ist ein essentieller Bestandteil der japanischen Küche und bildet die Grundlage für Suppen, Saucen, Teigwaren, Süßigkeiten und Desserts. An Gewürzen werden Sojasouce und Sesam eingesetzt, außerdem Marinaden. Japanisches Essen erlebt in Deutschland einen regelrechten Boom. Unsere Gesellschaft bietet schon seit vielen Jahren Kochkurse unter der Leitung von Frau Yasuko Götte an, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Sprache und Kalligraphie

Dieser Abschnitt widmet sich neben den Literaturkursen auch dem Sprachzirkel und den Themen Haiku sowie Kalligraphie/Shodo. Bitte wählen Sie die entsprechenden Menüpunkte unten.

Die DJG Hannover bietet sowohl deutsche Literaturkurse für Japaner und Japanerinnen (seit 2003) als auch japanische Literaturkurse für Deutsche (seit 2009) unter der Leitung von Dr. Susanne Schieble an. Im deutschen Literaturkurs werden Klassiker und moderne Werke sowie für eine Epoche exemplarische Gedichte gelesen und besprochen. Dadurch werden den japanischen Teilnehmern die deutsche Kultur und die Spezifik der deutschen Sprache in einer gleichermaßen konzentrierten wie entspannten Atmosphäre vermittelt. Im japanischen Literaturkurs nehmen sich die Teilnehmer Klassiker, moderne japanische Literatur und Lyrik vor und entdecken so in einer vertrauten und intensiven Runde die japanische Kultur auf einzigartige Weise.

Weitere Informationen unter www.susanne-schieble.de oder per Mail: susanne@schieble.de

Einmal monatlich trifft sich der Sprachzirkel unter der Leitung von Frau Dr. Emura am Mittwochabend um 19:30 Uhr im japanischen Restaurant Tomo Sushi. In gemütlicher Atmosphäre beschäftigen wir uns dort mit der japanischen Sprache und Kultur und stärken uns zwischendurch mit leckerem Essen. Wir lesen zum Beispiel Geschichten aus der japanischen Mythologie, aber auch Medienberichte über aktuelle gesellschaftspolitische Themen, beschäftigen uns mit kulturellen Fragestellungen und üben uns in Konversation. Bei uns ist jede/r willkommen, unabhängig von den Sprachkenntnissen. Es gibt Teilnehmer, die fließend Japanisch sprechen und längere Zeit in Japan gelebt haben, es gibt aber ebenso Teilnehmer, die gerade erst anfangen mit Japanisch oder sich dafür interessieren – durch diese Mischung entsteht die besondere Atmosphäre, aus der sich immer wieder spannende Unterhaltungen und Themen ergeben! Neugierig geworden? Dann einfach mal vorbeikommen, wir freuen uns!

Bei Interesse melden Sie sich bitte unter: sylv.ernst@gmx.de

Dies bedeutet wörtlich übersetzt „Lustiger Vers“ und ist eine japanische Gedichtform. Traditionell besteht das Haiku aus drei Gruppen oder Zeilen von jeweils 5-7-5 Silben. Mit insgesamt 17 Silben ist das Haiku die kürzeste Gedichtform der Welt. Es beschreibt traditionell ein Bild aus der Natur und gibt mit einem sogenannten Jahreszeitenwort (japanisch „Kigo“) den Zeitraum der Naturbeobachtung zu erkennen. Das Haiku wurde maßgeblich von Matsuo Basho geprägt. Er ist einer der berühmtesten Haiku-Dichter (haijin genannt) und lebte von 1644-1694. Er und seine Schüler erneuerten die bis dahin spielerische und humorvolle Haikai-Dichtung und erhoben sie in den Rang ernsthafter Literatur.

Während der Isolationsphase der Edo-Zeit (1603-1868) blühten Kunst und Kultur in Japan. Durch einen relativen Wohlstand und geprägt vom Zen-Buddhismus wandten sich die Japaner der Kunst zu und bedeutende Künste wurden perfektioniert. Aus diesem Geist heraus konnten Basho und nach ihm Buson (1716-1784) das Haiku zur wichtigsten japanischen Dichtung ausbauen. Weitere bedeutende Haiku-Dichter waren Issa (1763-1828) und der schon erwähnte Shiki. Issa, der sein ganzes Leben lang in bitterer Armut lebte und schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte, führte das Haiku zu den einfachen Menschen mit einer allgemein verständlichen Ausdrucksform zurück. Shiki wiederum modernisierte das Haiku und befreite es vom Jahreszeitenwortzwang und den strengen inhaltlichen Vorgaben. Heute gibt es mehrere Strömungen, zum einen die Traditionalisten, die Basho verbunden sind, aber auch die Modernisten, die „freie“ Haiku dichten.

Kalligraphie („Schönschrift“) oder genauer gesagt Shodo (jap. 書道, wörtlich: Weg des Schreibens) bezeichnet die japanische Kunst der gemalten Schriftzeichen. Mittels einfacher traditioneller Werkzeuge wie Pinsel, Tusche und Papier entstehen komplexe Schriftkunstwerke. Besonders zu hervorheben ist hierbei, dass das Kunstwerk in einem Durchgang zu entstehen hat – also spätere Änderungen oder Korrekturen nicht erwünscht sind. Dies verlangt sowohl äußerste Kunst und langjährige Erfahrung, gleichzeitig aber auch die Fähigkeit, ganz im Hier und Jetzt aufzugehen und seine Gefühle zu Blatt zu bringen. Im Laufe der Jahre entwickelt jede Künstlerin/jeder Künstler eine eigene persönliche „Handschrift“, die dem geübten Betrachter viel über Persönlichkeit und Werk verrät.

In Japan hat Kalligraphie/Shodo eine lange Tradition: Aus chinesischen Schriftzeichen (Kanji) hervorgegangen, wird in Japan seit Jahrhunderten und auch heute noch diese alte Kunst ausgeübt, die zusammen mit Ikebana, Teezeremonie und anderen Künsten zu besonderen Schätzen der japanischen Kultur zählt.

Unsere Gesellschaft führt Sie auf vielen Veranstaltungen und Festen gerne in diesen wichtigen Bestandteil japanischer Kultur ein. Besonders die Vorführungen und somit das eigentliche Entstehen des Werkes sind immer wieder ein einzigartiges Erlebnis. Zusätzlich veranstalten wir unter der Leitung der aus Hiroshima stammenden Künstlerin Kanae Kimura in regelmäßigen Abständen Kalligraphie-Kurs.

Teezeremonie

Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Hannover e.V. wurde zur Pflege der Tradition der japanischen Teezeremonie gegründet. Daher ist die japanische Teezeremonie Bestandteil der kulturellen Arbeit der DJG Hannover. Die DJG Hannover führt im Teehaus im Stadtpark Teezeremonien durch. Die Einheit von Teehaus und Teegarten sind laut Japan Magazin (5-6 2003, S. 25) „wohl einmalig in Deutschland“.

Unter den folgenden Menüpunkten finden Sie Informationen zur Geschichte der Teezeremonie und zum Ablauf des Teeweges „Chado“. (Mehr zum Thema Tee finden Sie auf der Internetseite www.teelexikon.info).

Uns Europäern kommt in Verbindung mit Japan schnell die japanische Teezeremonie in den Sinn. Jedoch sind keineswegs alle Japaner mit der traditionellen japanischen Teezeremonie (jap. 茶の湯 = Cha no Yu) vertraut, in welcher Pulvertee (jap. 抹茶 = Matcha) verwendet wird. Japan ist zwar ein Land von Teetrinkern, aber sie trinken heute fast ausschließlich Grünen Tee der Sorten Sencha (jap. 煎茶) und Gyokuro (jap. 玉露), welche ähnlich wie in Deutschland mit mehr oder weniger heißem Wasser aufgegossen werden, um ihre jeweiligen geschmacklichen Eigenhei-ten zur Geltung zu bringen.

Die Frage, wann der Tee nach Japan kam, ist nicht eindeutig zu beantworten, denn er brauchte eine Reihe von Anläufen, bevor er Verbreitung fand. Die ersten Übernahmen von Anbau, Herstel-lung und Teebereitung aus China sind dabei buddhistischen Mönchen zu verdanken, weil diese in China erfahren hatten, daß die dortigen Mönche des Chan Tee nutzten, um während der langen Medita-tionsphasen wach und aufmerksam zu bleiben.

Gesichert ist, daß der von Kaiser Kammu nach China entsandte Mönch Saichō (* 9.9.767 – † 26.6.822, jap. 最澄) im Jahre 805 von dort mit Lehren zurückkehrte, die sich zum Tendai-Buddhismus (Zen) entwickelten. Er gründete das Kloster Enryaku-ji am Berg Hieizan im Norden der Hauptstadt Heian (heute Kyoto), welches sich zu einem der einflußreichsten klösterlichen Zentren Japans entwickelte, und dort ist er begraben. Für die erwähnten Zwecke der Meditation brachte Saichō aber auch Teesamen mit nach Japan und initiierte den Anbau von Tee am Hieizan. Eine Verbreitung fand der Tee jedoch noch nicht.

Erst der buddhistische Mönch Eisai (* 1141, † 1.8.1215, jap. 栄西) brachte 1191 den geschlagenen Tee auf der Basis von Pulvertee mitsamt der chinesischen Teezeremonie der Song-Dynastie zwecks Unterstützung der klösterlichen Meditation nach Japan. Eisai übergab die mitgebrachten Teesamen an Abt Myōe des Tempels Kōzan-ji  in Togano, der dort den Anbau von Tee in Japan initiierte.

Der Aristokratie, die das neue Getränk gleichfalls für sich entdeckt hatte, waren jedoch die spirituellen Vorzüge des Tees weniger wichtig. Ihre Gesellschaften und Gelage waren eine Mischung aus vulgärem Angebertum und raffiniertestem Luxus. Tee als Meditationshilfe und Tee als mondänes Genußmittel waren daher zwei Aspekte, die immer nebeneinander vorhanden waren. Erst in der Azuchi-Momoyama-Periode (1573 – 1603, jap. 安土桃山時代) entstand so etwas wie eine Teephilosophie, der sog. Teeweg (jap. 茶道 = Chadō), zu dessen Ausformung insbesondere der Mönch Sen no Rikyū (* 1522, † 21.04.1591, jap. 千利休) und der Samurai Toyotomi Hideyoshi (* 17.03.1537, † 18.09.1598, jap. 豊臣 秀吉) beigetragen haben. Der große Teemeister Sen no Rikyū formulierte nämlich die Grundlagen der japanischen Teezeremonie und seine an der Grundhaltung des „Wabi“ (jap. 侘 = Schlichtheit) orientierten Prinzipien werden noch heute weitgehend eingehalten und insbesondere in den Teeschulen seiner Nachfahren (Urasenke, Omotesenke und Mushanokoji senke), aber auch in der mit der DJG verbundenen Teeschule Ueda Sôko Ryû in Hiroshima vermittelt. Die Prinzipien des Wabi wurden dabei von Sen no Rikyū in bewußtem Gegensatz zu den aristokratischen Ausschweifungen und durch Weiterentwicklung der Ideen seiner Vorbilder bzw. Lehrer Murata Shukȏ (* 1422, † 1502, jap. 村田 珠光) und Takeno Jȏȏ (* 1502, † 1555, jap. 武野 紹鴎) formuliert.

Der Teeweg wurde im Laufe der Zeit zu einer Art Lebensphilosophie der Einfachheit, die auch die anderen „Künste“, wie Architektur und Gartenbau, Kunsthandwerk und Blumenkunst, Malerei und Kalligraphie beeinflußte.

Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen den aristokratischen, von verschwenderischer Atmo-sphäre geprägten Teetreffen und dem Wabi-Tee liegt in der Raumgröße, die bei letzterem übli-cherweise einen Jô (jap. 丈 = 3,03 m) im Quadrat beträgt und sich in einem gesonderten Teehaus (jap. 茶室 = Chashitsu) befindet, in welchem somit 4½ Standardmatten (jap. 畳 = Tatami, 90 x 180 cm) Platz finden und welches eine Bildnische (jap. 床の間 = Tokonoma) und eine im Boden versenkte Herdstelle (jap. 炉 = Ro) beinhaltet. Zudem umgibt das Teehaus oft ein spezieller, schon von Takeno Jȏȏ kreiierter Teegarten (jap. 茶庭 = Chaniwa), um für die Teilnehmer an einer Teezeremonie einen Abstand vom täglichen Leben zu schaffen. Typische Elemente sind eine Wartehalle (jap. 待合 = Machiai), der sog. Gartenpfad (jap. 露地 = Roji), eine Steinlaterne (jap. 石灯籠 = Ishidōrō) und ein Wasserbecken (jap. 蹲踞 = Tsukubai) zur Reinigung von Gesicht und Händen. Ein solches Teehaus mitsamt Teegarten betreut auch die DJG im Stadtpark Hannover. Sie sind Ge-schenke der Partnerstadt Hiroshima und wurden von Großmeister Ueda entworfen.

Die Teezeremonie kann auf verschiedene Weise zelebriert werden. Das hängt zum einen von der Teeschule ab, der der Gastgeber bzw. Teemeister angehört, zum anderen sind Anlaß und Jahreszeit maßgeblich. Aber in ihren wesentlichen Bestandteilen gleicht eine Teezeremonie der anderen.

Die Teilnehmer an einer Teezeremonie sammeln sich in der Machiai und haben dort die Muße, alle „weltliche Hektik“ abzulegen, ihre Alltagssorgen auszuschalten und sich in Demut, Ausgeglichenheit und Mäßigung zu üben.

Nachdem der Gastgeber seine Gäste begrüßt hat, folgen sie ihm auf dem Gartenpfad zum Teehaus. Am Wasserbecken verweilen sie kurz, um die Hände zu reinigen und den Mund zu spülen und so symbolisch innerlich gereinigt, das Teehaus durch einen niedrigen Eingang zu betreten. Dort würdigen sie die Schriftrolle in der Tokonoma und das Blumenarrangement und nehmen ihre vorgegebenen Plätze ein. Nun serviert der Gastgeber ein leichtes Mahl (jap. 懐石 = kaiseki) bzw. klei-ne Süßigkeiten, bevor der Tee bereitet wird.

Die eigentliche Teezeremonie besteht dann aus zwei Teilen, dem sog. „dicken Tee“ (jap. 濃茶 = Koicha), bei welchem alle Gäste den schaumig geschlagenen Tee aus einer einzigen Teeschale trinken, und dem sog. „dünnen Tee“ (jap. 薄茶 = Usucha), den jeder Gast aus einer individuell für ihn zubereiteten Schale trinkt.

Reisen

Die DJG Hannover führt alle zwei Jahre eine Kulturreise nach Japan durch. Unter den Mottos „Zur Kirschblüte nach Japan“ oder „Japan im Herbst“ sind viele begeisterte Japanreisende in das wunderschöne Land gefahren und als wahre Japan-Fans wiedergekommen. Die Reisen haben unterschiedliche Routen und Schwerpunkte. Entweder geht es von der Hauptinsel Honshu aus Richtung Norden nach Hokkaido oder aber nach Süden auf die Insel der Vulkane und Onsen, Kyushu. Auch nach Shikoku, die kleinste der Hauptinseln, aber nichtsdestotrotz landschaftlich äußerst reizvoll, führten schon einige der Reisen, ebenso nach Okinawa, das ein ganz anderes, schon südseeähnliches Japan-Bild liefert.

Fester Bestandteil aller Reisen ist ein Besuch von Hannovers Partnerstadt Hiroshima mit der Besichtigung des Friedensparks und des Atombombenmuseums. Von Hiroshima ist es nur ein Katzensprung bis nach Miyajima mit dem berühmten Tori im Meer. Ebenfalls auf jeder Reise darf ein Besuch der alten Kaiserstädte Kyoto und Nara mit ihren unzähligen Tempeln und Schreinen nicht fehlen. Ein Klassiker! Natürlich ist auch die pulsierende Hauptstadt Tokyo in all ihren Gegensätzen zwischen Tempeln, groß angelegten Gärten, Hochhäusern und blinkenden Leuchtreklamen ein Muss einer jeden Reise.

Alle Reiseteilnehmer schwärmen durchgehend von der perfekten Organisation, der umsichtigen Betreuung und Reiseleitung, der Freundlichkeit der Menschen, den ausgezeichneten Hotels und natürlich dem wunderbaren Essen!

Ikebana

Mit der Verbreitung des Buddhismus im 7. Jahrhundert wurde es in Japan Brauch, Buddha ein Blumenopfer darzubringen. Daraus entwickelte sich die Blumenkunst Ikebana, deren Geschichte anfangs teilweise im Dunkeln liegt. Erste Rückschlüsse erlaubt eine Schrift aus dem Jahr 1462, der zufolge Ikenobō Senkei im Tempel Rokkakudō und für Adlige Blumen aufstellte. Ihn ehrte der Shōgun Ashikaga Yoshimasa als Oberhaupt des japanischen Blumenweges (Kadō). Senkei gilt deshalb als der Begründer der Ikenobō-Schule.

Die so entstandene Blumenkunst Ikebana („lebende Blume“) wurde ein traditioneller, wichtiger Teil der Kultur Japans. Die überlieferten Gestaltungsregeln für Ikebana werden heute noch gepflegt; neue kommen hinzu, die unserem heutigen Zeit angepasst sind. Jahrelange Schulung ist notwenig, um ein Gefühl für Proportionen, Linien, Massen, Flächen und Farbkombinationen zu bekommen. Der Charakter der Pflanzen, die auf neue Weise zum Leben erweckt werden sollen, müssen erspürt und erfahren werden, um sie auf harmonische Weise, mal sparsam und zart, mal kraftvoll und kontrastreich – auf traditionelle oder auf moderne Weise – neu zusammenzufügen. Angedeutet werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Kennzeichnend für Ikebana ist Asymmetrie ebenso wie der Wechsel zwischen Fülle und Leere in der Komposition. Keine Linie, keine Fläche ist wie die andere. Die Gegensätze im Aufbau werden nach dem Prinzip von In und Yō (Jing und Jang) betont.

In Ruhe und Konzentration kann mit Ikebana ein schöner Raumschmuck erstellt werden. Dabei ist es möglich, sich zu besonderen Anlässen einem Thema zu widmen, ein Bild mit einer Blumenkomposition zu ergänzen oder ein Gedicht bzw. eine Geschichte zu interpretieren. Aus der Ikenobō-Schule sind in Japan viele verschiedene Ikebana-Schulen mit eigenen Lehrmethoden hervorgegangen, die auch in der übrigen Welt vertreten sind.